Aktuelle Lage und Fazit einer turbulenten Saison bei den Falken

Groß-Bieberau/Modau gut aufgestellt

Nachdem die HBL die Handballsaison nach einer Abstimmung unter den beteiligten Clubs für die 1. und 2. Bundesliga für beendet erklärt hat, schloss sich auch der DHB dieser Regelung für die 3. Liga an. Die aktuelle Saison ist damit vorzeitig abgschlossen, Aufsteiger aus unserer Liga ist der TV Großwallstadt, Absteiger wird es keine geben, lediglich die SG Nußloch scheidet aufgrund des Insolvenzverfahrens aus. Der DHB hat weiterhin beschlossen, die 3. Liga auf maximal 72 Vereine aufzustocken um Härtefälle zu vermeiden. Möglicherweise spielen wir dann die neue Saison mit 18 Vereinen in der 3. Liga Mitte, oder es wird ausnahmsweise 5 statt 4 Ligen geben.

Die Abschlusstabelle der Saison 2019/20 wird nach einer fairen Quotientenregelung berechnet, daraus ergibt sich für die Falken der hervorragende 7. Tabellenplatz, noch vor der so hoch gehandelten HSG Hanau, aufgrund des besseren direkten Vergleiches, durch zwei gewonnene Spiele. Das selbst gesteckte Saisonziel, in der vorderen Hälfte der Tabelle zu stehen ist somit erfüllt und hätte unter Umständen noch besser ausfallen können. Vier Punkte wurden aufgrund des Rückzuges der SG Nußloch abgezogen und nach einem furiosen Start mit 12:0 Punkten wurden einige Spiele etwas zu nachlässig und unkonzentriert denkbar knapp verloren. Manager Georg Gaydoul: „Wir hätten gut und gerne 10 Punkte mehr haben können und wären damit in der Spitzengruppe unter den ersten drei, aber so ist das nun mal. Wir sind nicht unzufrieden mit Platz 7 in unserem 37. Jahr in einer deutschen Handball Bundesliga. Wir haben unseren Zuschauerschnitt auf 768 Besucher um über 50 % steigern können, haben eine sehr positive und umfangreiche Medienpräsenz, haben mit der neuartigen Teamvorstellung, dem Falken Talk und anderen neuen Formaten einen gewaltigen Schub bekommen und konnten den Ausbau unserer Kinder- und Jugendarbeit enorm voranbringen.“

Das alles, aufgrund der Auswirkungen der Corona Pandemie, zwangsweise beendet werden musste und der Spiel- und Trainingsbetrieb ruht, ist natürlich auch für die Falken eine äußerst unangenehme Situation und gleichzeitig eine Riesen Herausforderung. Die Mannschaft darf nicht gemeinsam in der Halle trainieren, Trainer Thorsten Schmid hat seinen Jungs dafür individuelle Trainingspläne erstellt, die zumindest die Fitness sicher stellen. Man hofft auf Einsicht und Gleichbehandlung mit dem Fußball durch Training in zeitversetzten Kleingruppen um jederzeit auf neue Lagen reagieren zu können. Dazu kommt natürlich die wirtschaftliche Situation durch die weg gefallenen Einnahmen aus dem Spielbetrieb. Im Februar war das letzte Heimspiel, seitdem gab es keine nennenswerte Einnahmen mehr. Im Gespräch mit den Spielern wurde die Lage analysiert und gemeinsam mit ihnen eine gute und tragfähige Basis der Saisonabwicklung und ein Konzept für die neue Saison erarbeitet.

Finanzchef Michael Rodenhäuser: „Jetzt zahlt sich aus, dass wir in den letzten Jahren solide gewirtschaftet und eine stabile Sponsorenlandschaft aufgebaut haben. Wir müssen in der Krise immer eine Antwort haben und jederzeit Herr der Lage sein. Wir können noch nicht sagen, wann es weiter geht und wie es weiter geht, aber wir sind gut vorbereitet. Sollte es „Geisterspiele“ geben müssen, werden wir mit einem TV Streaming Dienst unseren Fans das Zuschauen ermöglichen, sollte es eine Zuschauerbeschränkung geben, werden wir gerechte Lösungen anbieten, egal wann die neue Saison startet – die Falken sind startklar. Natürlich bauen wir dabei auf unsere stärkste Waffe: den besonderen Zusammenhalt und  die Solidarität im Management, im Team, den Fans, der Sponsoren, der handballbegeisterten Gemeinde im Odenwald und der lokalen Politik.“

Das Management und das Team stellt sich den Herausforderungen und hat mehrere Szenarien entwickelt, wie der höherklassige Handball mit seinem Unterbau in Groß-Bieberau/Modau erfolgreich – auch in Zeiten der Krise – fortbestehen kann. Dazu wurden erst einmal die Weichen für den künftigen Spielerkader gestellt, der durch die Neuzugänge enorm an Qualität und Substanz gewinnt.  Genauso wichtig war natürlich die Absicherung durch die Sponsoren Merck KGaA, Mitteldeutsche Hartstein Industrie AG, Entega , Assekuranz Michel, vertreten durch Michael Rodenhäuser und Brosig GmbH, die sich zum Verein und deren Ziele bekennen und mit Vertragsverlängerungen und Zusagen das Schiff auf Kurs halten. Sicher wird man Abstriche  machen müssen und der neue Etat wurde unter wirtschaftlichen Vorbehalten geplant, aber die Trainer und Spieler haben sich solidarisch gezeigt und tragen das Konzept vollumfänglich mit. Alle beteiligten ziehen an einem Strang und wollen getreu dem Falken Leitspruch: „Mit Tradition in die Zukunft!“ das Beste aus der Situation machen und auch im 38. Jahr Bundesliga Handball in Groß-Bieberau gewährleisten.

Es wird also in Groß-Bieberau/Modau erst einmal einen 14 Mann Kader geben. Mit 7 Neu Verpflichtungen besteht der Drittligakader in der neuen Saison 2020/2021 aus den folgenden Spielern und Trainern:

  • Maximilian Bettin
  • Simon Brandt
  • Robin Büttner
  • Till Buschmann
  • Jonas Dambach
  • Lucas Eisenhuth
  • Kris Jost
  • Christopher Nungovitch
  • Christoph Weizsäcker
  • Hannes Iffert
  • Michael Malik
  • Kevin Kunzendorf
  • David Wucherpfennig
  • Moritz Klenk

Trainer: Thorsten Schmid

C-Trainer: Marko Sokicic 

Die Zielsetzung für die neue Saison – wann und wie sie auch immer beginnen mag – ist klar definiert. Das erreichte Niveau in allen Bereichen soll erhalten und ausgebaut werden, der diesjährige 7. Tabellenplatz soll Ansporn zu einer weiteren Verbesserung sein. Wir wollen weiter attraktiven Handballsport zeigen und die Fans mitreißen. (mb)