Von Bernd Kalkhof/ Darmstädter Echo
GROSS-BIEBERAU . Die HSG Bieberau/Modau, Tabellenführer der Dritten Handball-Bundesliga, empfängt das Schlusslicht HSC Bad Neustadt. Mit vier Siegen aus vier Partien grüßen die Falken von ganz oben in der Tabelle. Beeindruckend, wie alle fünf Neuzugänge eingeschlagen haben. Am Samstag (19 Uhr, Großsporthalle „Im Wesner“), wenn der Primus den HSC Bad Neustadt empfängt, gesellt sich ein weiteres neues Gesicht dazu. Unter der Woche konnte die HSG den erst 25-jährigen ehemaligen Bundesligaspieler Maximilian Bettin verpflichten. Der wurfstarke Halblinke, der frisch aus der A-Jugend entsprungen schon einmal für den TV Groß-Umstadt in Liga Drei spielte, kehrt nun aufgrund eines Medizinstudiums in seine Heimat nahe Mainz zurück.
„Auch wenn es einige höherklassige Angebote gab, ließen sich diese nicht mit dem Medizinstudium vereinbaren, und so kam der Ruf aus dem Odenwald für mich genau richtig“, erklärt der 2,02 Meter große Rückraumhüne. Bettin ist sofort spielberechtigt, sodass er auch am Samstag schon auf der Bank sitzen wird. Der physische Zustand Bettins, der im Mai beim Bergischen HC von Bord ging, ist überraschend gut, wie Thorsten Schmid bestätigt. „Ich bin positiv überrascht. Wir werden Max behutsam integrieren, weil wir in der komfortablen Situation als Tabellenführer keinerlei Druck haben“, erklärt der Falken-Trainer. Sein so formidabel gestartetes Team präsentierte sich zuletzt beim klaren 34:22-Erfolg in Northeim als eingeschworene Gemeinschaft.
Dass sich die Verhältnisse aufgrund dieser spektakulären Neuverpflichtung verschieben könnten, glaubt der Übungsleiter nicht. „Die Mannschaft ist vollkommen in Takt und kann das alles gut einschätzen. Es kommt ein Spieler dazu, und das wird an unserem Weg nichts ändern“, ist sich Schmid sicher. Vielmehr warnt er vor Überheblichkeiten gegen das Schlusslicht von der Saale. „Neustadt hat einen sehr kompakten und torgefährlichen Rückraum. Sie stehen nur ganz hinten, weil sie bisher in den entscheidenden Phasen zu viele Fehler gemacht haben“, hat Schmid den Kontrahenten mehrfach beobachtet. Dennoch ist er guter Dinge. „Wir müssen extrem das abrufen, was uns stark macht. Eine gute Abwehr und Tempo, Tempo, Tempo“, fordert Schmid eine leidenschaftliche Leistung. Verletzungen gibt es keine, der Kader ist komplett.