Bieberau/Modau baut mit viel Leidenschaft seine Serie aus

Beim sechsten Sieg in Serie von Handball-Drittligist HSG Bieberau/Modau begeistern die jungen Spieler mit ihrer Leidenschaft, aber auch einmal mehr Routinier Juzbasic im Tor.

Von Bernd Kalkhof/ Darmstädter Echo
Freudentanz nach dem Sieg der HSG Bieberau/Modau gegen Hanau. Foto: Jürgen Pfliegensdörfer

Freudentanz nach dem Sieg der HSG Bieberau/Modau gegen Hanau. (Foto: Jürgen Pfliegensdörfer)

GROSS-BIEBERAU – Die HSG Bieberau/Modau behält auch nach dem Derby gegen die ambitionierte HSG Hanau ihre weiße Weste in der dritten Liga Mitte. Mit dem verdienten 27:25 (11:15)-Erfolg gelingt den Falken der sechste Sieg im sechsten Spiel, mit dem die Odenwälder als einzig bislang unbezwungene Mannschaft schon drei Punkte Vorsprung hat. Schon am Mittwoch steht das nächste Derby an: um 20 Uhr bei der SG Leutershausen, die am Sonntag 32:31 beim SC Leipzig gewann und damit auf Rang drei (9:3 Punkte) sprang.
Beinahe 1000 Zuschauer hatten sich am Freitagabend in der etwas in die Jahre gekommene Großsporthalle eingefunden. Und sie sahen ein leidenschaftliches Handballspiel mit hohem Einsatz auf beiden Seiten. Es war ein emotionaler Abend für die Anhänger beider Teams, Schließlich hatten sich allein gut 300 Zuschauer auf den Weg von Hanau nach Groß-Bieberau gemacht.
Entscheidend für den Ausgang dieses Spiels war wohl der fulminante Auftakt. Die Odenwälder legten los wie die Feuerwehr und waren ihrem Gegenüber in allen Belangen überlegen. „Im Training wussten wir noch nicht einmal, wie wir mit der 3-2-1-Abwehr umgehen sollen – und dann führen wir 6:0“, staunte Thorsten Schmid über seine Mannschaft, die in der Abwehr kräftig zupackte und sich im Angriff im Gegensatz zu ihrem Kontrahenten auch keine allzu großen Gedanken beim Torabschluss machte. Nach sechs Minuten stand es 4:0, nach 20 Minuten 11:4. Erst danach fand Hanau besser in die Partie. „Das war ein verdienter Sieg der Falken. Wir haben nicht gut gespielt und phasenweise sogar schlecht. Dazu hat uns auch noch das Spielglück gefehlt, denn viele Abpraller landeten wieder beim Gegner“, befand Hanaus Trainer Oliver Schulz.
Dass sein Team auch den Beginn der zweiten Halbzeit verschlief, war für Schulz letztendlich ausschlaggebend für die Niederlage. Es war wirklich beeindruckend, wie die jungen Gäste vorne aus allen Lagen trafen, mit welcher Leidenschaft und Aggressivität sie aber in der Abwehr zu Werke gingen. Einmal mehr natürlich auch mit der Rückendeckung durch Juzbasic. „Groß-Bieberau hat einen herausragenden Torhüter für diese Liga, aber das wussten wir vorher“, lobte Schulz den gegnerischen Torwart. Zu Zweitliga-Zeiten stand bei den Odenwäldern Felix Beck im Gehäuse, der schon zur Halbzeit erkannte, wie die Partie verlaufen würde. „Hanau wird herankommen, aber am Ende wird Juzbasic den Unterschied machen“. Der Kroate parierte dieses Mal zwar „nur“ elf Würfe, aber beim 23:22 entschärfte er aber einen Siebenmeter von Björn Christoffel – die Entscheidung.
Voller Stolz bedankte sich hernach Thorsten Schmid bei seiner Mannschaft für die tolle Leistung an diesem Freitagabend. „Die Mannschaft war auf den Punkt da. Ich bin wirklich von Woche zu Woche beeindruckt, was wir da auf das Parkett bringen“, sagte der Trainer, der besonders von der Unbekümmertheit seiner jungen Mannschaft begeistert war.
Groß-Bieberaus ehemaliger Torjäger Michael Malik war natürlich etwas geknickt nach der Niederlage seiner neuen Mannschaft, fand aber auch Lob für seine alten Weggefährten. „Die haben das heute richtig gut gemacht. Wir haben nicht ins Spiel gefunden, das war heute ausschlaggebend“, sagte das Bieberauer Eigengewächs, das seit dieser Saison für Hanau am Ball ist. Malik warf zwar den ersten Treffer zum 1:5, es sollte aber nur ein weiterer folgen.