Siegtreffer aus 14 Metern
Bieberau/Modau gewinnt ein packendes Drittligaspiel in Hanau dank Eric Schaeffter

Von Bernd Kalkhof

HANAU. Was für eine Brisanz. In letzter Sekunde gewinnt die HSG Bieberau/Modau bei der HSG Hanau mit 26:25 (12:14) und beendet am Sonntagabend mit einem emotionalen Drittliga-Derby eine Serie von schwachen Auswärtsauftritten. In der Hanauer Main-Kinzig-Halle beackerten sich vor über 650 Zuschauern zwei nahezu gleichstarke Mannschaften 60 Minuten lang und kämpften um jeden Zentimeter Boden. Und wie schon im Hinspiel blieben die Falken am Ende der glückliche Sieger.

Mit dem Schlusspfiff donnerte Eric Schaeffter den Ball aus 14 Metern Entfernung ins Hanauer Tor, der Jubel bei den gut 100 mitgereisten Fans war natürlich grenzenlos. Anwurf, drei Pässe und Tor – alles in drei Sekunden, nachdem Thorsten Schmid seine Mannschaft mit einer Auszeit auf die letzte Szene des Spiels eingestimmt hatte.

„Das war natürlich glücklich, aber wir haben uns vorher das Leben auch selber schwer gemacht“, erklärte der am Ende zufriedene Trainer mit Blick auf insgesamt sechs Zeitstrafen seines Teams. Das hatte sich nach dem 9:12-Rückstand in der 25. Minute zwar permanent steigern können. Doch rechten Zugriff bekam die Defensive der Gäste erst in den letzten 20 Minuten.

Der Rückraum der Hanauer rieb sich am resoluten Mittelblock der Bieberauer auf, die Außen ließ man gewähren. Sie fanden in Torwart Martin Juzbasic ihren Meister, der sich gegenüber den letzten Partien ebenfalls zu steigern wusste. In der 53. Minute schaffte man so endlich die 23:22-Führung. Der Rest war Spannung pur, es ging hin und her mit dem besseren Ende für die Südhessen.

Neben Torwart Juzbasic war es ausgerechnet Eric Schaeffter, der dem Spiel mit sieben Treffern den Stempel aufdrückte. Der Rüsselsheimer kam vor eineinhalb Jahren von der HSG Hanau in den Odenwald.

„Die letzte Aktion hat zum Spiel gepasst. Alle 50:50-Situationen liefen gegen uns. Wir haben die ganze Zeit geführt, doch am Ende haben unsere Außen das Tor nicht getroffen, das war entscheidend“, haderte Hanaus Trainer Oliver Lücke mit dem Ausgang eines spannenden Derbys.

HSG: Juzbasic und Khan (im Tor), Buschmann 4, Schaeffter7, Dambach Büttner 4/1, Rivic 2, Jost 2, Lebherz, Marquardt 1, Ahrensmeier 1, Brandt 3, Eisenhuth 1, Bettin, Fuhrig, Haupttorschützen Hanau: Pillmann 4, Lorenz 4, Braun 4, Hemmer 3, Zeitstrafen: 2/6, Siebenmeter: 4/3 und 1/1, Zuschauer: 480.

Um jeden Zentimeter Boden wurde im Derby gekämpft. Till Buschmann wird von Yaron Pillmann und Lucas Lorenz ordentlich beackert.