Bieberau/Modau muss weiter warten
Handball-Drittligist hofft, im Status des Profisports am übernächsten Wochenende spielen zu können

Von Bernd Kalkhof und Udo Döring

GROSS-BIEBERAU. Wieder kein Spiel. Die HSG Bieberau/ Modau muss nach Beendigung der Quarantäne-Zeit weiterhin auf Wettkampf-Handball verzichten. Auch das für Freitagabend geplante Spiel bei der HSG Krefeld wurde verlegt. Insgesamt neun Spieler sind beim Drittligisten aktuell noch nicht in der Lage, Handball zu spielen. So werden die Südhessen wohl erst am übernächsten Wochenende mit einem Doppelspieltag ins Geschehen eingreifen. Dann kommt am Freitagabend der HSC Bad Neustadt nach Groß-Bieberau, ehe am Sonntag die Auswärtsaufgabe beim SV Zweibrücken ansteht. So zumindest der aktuelle Plan.

Zuschauer sind nicht zugelassen, der Sportbetrieb der Odenwälder bleibt aber im Gegensatz zu den unterklassigen und bis Jahresende pausierenden Vereinen im November uneingeschränkt. Denn die Falken gehören einer Profi-Liga an. So zumindest die aktuelle Klassifizierung, weil die Spieler Vertragsspieler sind, die auch bei der Berufsgenossenschaft gemeldet sind. „Der DHB ist sich aber nicht ganz im Klaren, ob die Dritte Liga unter Profisport fällt oder nicht“, sagt Gunter Eckart als Präsident des hessischen Verbandes und Vizepräsident des Deutschen Handball Bundes vor dem Hintergrund, dass ab Montag nur noch Profiligen spielen dürfen, der Amateursport aber zum Stillstand kommen soll. „Bis Montag, Dienstag will der DHB eine Klärung herbeiführen“, sagt Eckart, während für Falken-Manager Georg Gaydoul der Status klar ist: „Wir dürfen nicht nur spielen, wir müssen auch. Deshalb hoffen wir jetzt zügig den regulären Trainingsbetrieb wieder aufnehmen zu können, um uns auf den Doppelspieltag vorzubereiten“. Auch eine Unterstützung aus dem Hilfsprogramm „Coronahilfen Profisport“ wäre dann möglich. Auf der anderen Seite dürften aber auch teure Pflichten stehen wie Corona-Tests vor allen Spielen. Gaydoul hofft dabei auch auf die Unterstützung des Landkreises, denn eigentlich sind viele Sporthallen geschlossen.

In der viergeteilten Dritten Liga sind in der Gruppe Mitte die meisten Spielausfälle zu verzeichnen, was wohl auch der neuen Verzahnung mit den rheinischen und bergischen Vereinen geschuldet ist. Dort stiegen die Infektionszahlen am frühesten. An diesem Wochenende fallen alleine vier Begegnungen aus. Langsam macht sich auch Georg Gaydoul so seine Gedanken über den Verlauf der Saison: „Der DHB sollte in enger Absprache mit den Vereinen über eine Alternativlösung zur Gestaltung der Saison nachdenken. Eine Fortsetzung des jetzigen Spielbetriebes mit 18 Vereinen in einer Liga wird schwer möglich sein“. Das ausgefallene Derby gegen den TV Gelnhausen wurde mittlerweile auf den 23. Dezember ter miniert. Gewähr aber ausgeschlossen.