Bieberau/Modau startet doch mit Heimspiel
Handball-Drittligist empfängt am Samstag den Leichlinger TV / Coach Schmid sieht in neu formiertem Team „positive Entwicklung“

Von Bernd Kalkhof/ Darmstädter Echo


Die neue Nummer eins der HSG Falken: Christopher Nungovitch/ HSG Bieberau-Modau

GROSS-BIEBERAU. Sieben Monate ruhte der Handball in den drei höchsten Staffeln nach dem Corona-Lockdown Anfang März. Die lange Warte- und auch Leidenszeit endet für Drittligist HSG Bieberau/ Modau und dessen Fans nun überraschend mit einem Heimspiel. Bis gestern stand der Rundenauftakt gegen den Leichlinger TV als Auswärtspartie auf dem Programm. Die Rheinländer haben aber behördliche Probleme, die Partie in der eigenen Halle auszutragen. Nachdem sich die Verantwortlichen der HSG weigerten, den Spieltermin zu verlegen, einigte man sich darauf, das Heimrecht zu tauschen.

Am Samstag (18 Uhr) bestreiten die Südhessen also ihr erstes Pflichtspiel seit Anfang März in der heimischen Großsporthalle „Im Wesner“. Die Falken betreten dabei unbekanntes Terrain, denn sie müssen nach der Neueinteilung im Westen und Südwesten der Republik antreten. Der Leichlinger TV ist dabei eine echte Standortbestimmung für das Team von Thorsten Schmid. Der HSG-Trainer spricht von einem sehr robusten Konkurrenten mit einer aggressiven 6:0-Abwehrformation. Und er warnt vor Leichlingens genialem Antreiber Valdas Novickis. Der Litauer ist laut Schmid der klare Chef im Ring. Besonders das Zusammenspiel mit dem Kreis ist formidabel. Da heißt es, „auf der Hut sein“ für die 6:0-Abwehr der HSG. Die Rheinländer haben sich nach der Insolvenz der Spielbetriebs-GmbH im Juni neu aufgestellt. Zehn Spieler haben den klammen Verein verlassen, sie wurden durch ein halbes Dutzend neuer Akteure ergänzt.

Genauso viele neue Spieler tummeln sich bei den Südhessen. Es ist der vierte Umbruch unter der sportlichen Leitung von Thorsten Schmid. Für den akribischen Übungsleiter kein Problem, ihn fordert die neue Aufgabe heraus. „Es gibt keine Gründe, sich zu beschweren. Ich bin zufrieden mit dem Kader, die Vereinsregie hat ganze Arbeit geleistet“, sagt Schmid. Der Ist-Zustand des Teams stellt den A-Lizenz-Inhaber zufrieden. „Wir haben nach jedem Vorbereitungsspiel eine positive Entwicklung wahrgenommen, das stimmt mich sehr positiv“, sieht Schmid sein Ensemble auf einem guten Weg.

Dabei sind beinahe alle Positionen doppelt stark besetzt. Ausnahme sind die Unterschiede zwischen dem erfahrenen Keeper Christophorus Nungovitch und dem ganz jungen Christoph Weizsäcker. Auch der junge Kreisläufer Daniel Wucherpfennig, der vor einem Jahr noch im Rückraum spielte, braucht noch Zeit. Leichlingen will Schmid besonders mit dem bereits gut funktionierenden Tempospiel zermürben. Dazu braucht es aber eine starke Defensive. „Ich gehe davon aus, dass die Jungs das lösen“, gibt sich Schmid vor dem ersten Pflichtspiel seit sieben Monaten optimistisch.

Die Vereinsregie versucht indes, alle Dauerkartenbesitzer über die Spielverlegung zu unterrichten. Zudem stehen an der Abendkasse noch 50 Eintrittskarten zur Verfügung.

Kader HSG Bieberau/Modau

Tor: Christophorus Nungovitch, Christoph Weizsäcker; Linksaußen: Lucas Eisenhuth, Moritz Klenk; Rückraum links: Maximilian Bettin, Michael Malik; Rückraum Mitte: Kris Jost, Simon Brandt; Rückraum rechts: Till Buschmann, Jonas Dambach; Rechtsaußen: Robin Büttner, Kevin Kunzendorf; Kreis: Hannes Iffert, David Wucherpfennig.