Bitteres Ende für Bieberau/Modau im Drittliga-Derby

Die HSG Bieberau/Modau führt zur Halbzeit, verliert das Drittliga-Derby aber noch 23:31 gegen den TV Großwallstadt. 1600 Zuschauer in der Darmstädter Böllenfalltorhalle.

Udo Döring: Sportredakteur
Von Udo Döring
Sportredakteur
Robin Marquardt im Anflug zu einem seiner fünf Treffer für die HSG Bieberau/Modau. Nach starker erster Halbzeit ging die Partie jedoch an den TV Großwallstadt, für den hier Lars Spieß und Torwart Jan-Steffen Redwitz im Einsatz sind. Foto: Jürgen Pfliegensdörfer

Robin Marquardt im Anflug zu einem seiner fünf Treffer für die HSG Bieberau/Modau. Nach starker erster Halbzeit ging die Partie jedoch an den TV Großwallstadt, für den hier Lars Spieß und Torwart Jan-Steffen Redwitz im Einsatz sind. (Foto: Jürgen Pfliegensdörfer)

DARMSTADT – Die HSG Bieberau/Modau lieferte dem Tabellenführer einen harten Kampf, ließ ihn sogar eine Halbzeit hinter sich, am Ende setzte aber doch noch eine satte Niederlage im Derby der Dritten Handball-Liga. Mit einem 31:23 (15:12)-Sieg machte der TV Großwallstadt einen weiteren Schritt Richtung Meisterschaft und Rückkehr in die Zweite Bundesliga. „Das war physisch und emotional aber die härteste Halbzeit, die wir in dieser Saison gespielt haben“, erklärte TVG-Trainer Ralf Bader, nachdem seine Spieler vor ihren Fans Freudentänze aufgeführt hatten.
Das Lob klang bittersüß für HSG-Trainer Thorsten Schmid. „Wir haben in der Pause alles vergessen, was wir voher richtig gemacht hatte“, sagte der Büttelborner und ergänzte: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit einfach nicht mehr gewehrt.“ „Wir waren in der zweiten Halbzeit zu mutlos und hatten zu viele schlechte Abschlüsse“, nannte HSG-Teammanager Georg Gaydoul den Hauptgrund für das deutliche Ergebnis.
Das Derby entfaltete die von den Gastgebern erhoffte Anziehungskraft, Schon eine halbe Stunde vor Anpfiff waren die Tribünen voll besetzt. 1600 Zuschauer – mehr geht nicht in der Böllenfalltorhalle, die in den folgenden gut eineinhalb Stunden ein packendes Handballspiel erlebte.
Der Anfang gehörte der HSG Bieberau/Modau, die völlig unerschrocken loslegte und nach vier Minuten 3:0 führte. Kapitän Till Buschmann eröffnete den Torreigen, bevor der quirlige Robin Büttner per Tempogegenstoß und Siebenmeter nachlegte. Gepaart mit ein paar Paraden von Martin Juzbasic gelang es den Gastgebern, den Favoriten etwas nervös werden zu lassen. Nach sechs Minuten nahm TVG-Trainer Ralf Bader die erste Auszeit. An den Spielanteilen änderte das erst einmal wenig. Die HSG blieb in Führung, erhöhte auf 5:2 und schließlich 9:5 (18. Minute).
Nun kam Großwallstadt allmählich in Schwung, nutzte ein paar Ballverluste im Angriff, und glich in der 21. Minute erstmals zum 10:10 aus. Was den Außenseiter aber überhaupt nicht beeindruckte. Bieberau/Modau blieb in der Abwehr stabil und im Angriff treffsicher. Ein weiterer Siebenmeter von Büttner sorgte für den 15:12-Halbzeitstand.
Nach der Pause rückte Großwallstadt die Kräfteverhältnisse aber zurecht – und zwar im Expresstempo. Nach zwei Minuten stand es 15:15, nach fünf weiteren Minuten 19:17. Jeder Angriff war ein Treffer, während sich die Mannschaft von Torsten Schmid entweder in der Abwehr festrannte oder den Ball verspielte. Der Trainer wurde am Spielfeldrand immer lauter und aufgeregter.
Was Wirkung zeigte. Ein parierter Siebenmeter von Martin Juzbasic, ein von Simon Brandt abgeschlossener Kempatrick – und die HSG war wieder bis auf 20:21 dran. Es sollten aber nur noch zwei weitere eigene Treffer folgen, während Großwallstadt mit dem Ausspielen seiner individuellen Klasse noch zehn draufpackte. Ein bitteres Ende einer Partie, in der die Odenwälder dem Spitzenreiter viel abverlangten.
Bieberau/Modau: Khan, Juzbasic – Buschmann 1, Schaeffter 3, Dambach 1, Büttner 6/2, Rivic 1, Marquardt 5, Wagner, Ahrensmeier 2, Brandt 3, Bettin, Fuhrig 1, Arnold, Janßen; Tore Großwalstadt: Eisenträger 8, Spatz 5/3, Matijasevic 5, Stark 5, Engels 4, Lars Spieß 3, Co-rak, Zeitstrafen: 4 / 1, Siebenmeter:3/3 – 4/3, Zuschauer: 1600.