Zunächst einseitig – dann spannendes Finale 

Welch ein Handballspiel – welch ein kurioser Spielverlauf. So lässt sich das Derby kurz umschreiben. Waren die ersten 10 Minuten des Spiels noch ausgeglichen und ein beidseitiges abtasten (10. Minute 4:6), legten die Gäste danach erstaunlich zu, entwickelten im Angriff einen immensen Druck, dem die zaghafte und harmlose Bieberauer Abwehr nichts entgegenzusetzen hatte. Immer wieder gelangen den Kirchzellern einfache Tore aus dem Rückraum und beinahe jeder Zweikampf wurde gewonnen oder es kam zum Siebenmeter. So war es nicht verwunderlich, dass Kirchzell schnell die Führung ausbaute und das Spiel beherrschte. Zwanzig Minuten waren vergangen und es stand bereits 6:13, zur Halbzeit 8:16. Ein Debakel bahnte sich für die Falken an.

Auch nach der Pause spielte Kirchzell zunächst druckvoll weiter und konnte sogar mehrfach mit 10 Toren Differenz in Führung gehen, zuletzt beim 13:23 in der 42. Spielminute. Plötzlich und unerwartet kam es dann zum Bruch in der Kirchzeller Mannschaft, der Druck ließ nach und Groß-Bieberau nutzte dies um Tor um Tor aufzuholen. Dabei entwickelten sie ihr Spiel, fanden Zugriff in der Abwehr und verbesserten vor allem die Trefferquote im Angriff, die bis dahin katastrophal war.

Endlich brachten die Falken Tempo ins Spiel, ließen den Ball laufen, es gelang Tor um Tor und die Kirchzeller Führung schmolz dahin. In den verbleibenden 18 Minuten gelangen ihnen 14 Tore, Kirchzell traf nur noch fünf mal. Robin Büttner traf bei 59:36 Minuten zum 26:27 und die Falken versuchten mit offener Manndeckung zum Ballgewinn und zur Chance zum Ausgleich zu kommen. Bei 59:52 gelang dem Kirchzeller Max Gläser jedoch das 26:28 und es reichte trotz aller Bemühungen nur noch zum 27:28 durch David Wucherpfennig in letzter Sekunde.

Ein wirklich kurioses Spiel, die Falken zu Beginn viel zu behäbig, Kirchzell überraschend stark und druckvoll mit einem überragenden Tom Spieß. Bis zur besagten 40. Minute ein einseitiges Spiel, das aber danach an Fahrt aufnahm und den Falken beinahe noch der Ausgleich gelungen wäre.

Fazit für die Falken: Das Spiel der letzten 20 Minuten muss von Anfang an so erfolgen, Leidenschaft und Konzentration von der ersten Minute an und vor allem eine bewegliche und konsequente Abwehr ist vonnöten. Im Angriff müssen die Chancen herausgespielt werden, mehr Zweikämpfe gewonnen werden und aus dem Rückraum mit Tempo agiert werden.

Eine Woche Zeit für die Falken daran zu arbeiten, bevor es nächste Woche in die Pfalz geht. Das nächste Spiel führt die Falken in die Pfalz zum SV 64 Zweibrücken. Gespielt wird dort am Samstag, 08.05.2021.

Falken HSG Bieberau/Modau:

Weizsäcker

Wucherpfennig 3, Golda, Dambach 2, Büttner 2/1, Buschmann 5, Becker , Kunzendorf 3, Malik 3, Brandt 3, Eisenhuth 6,  Sokicic

Zeitstrafen:  2, Siebenmeter: 1/1

Kirchzell:

Büchler, Jörg

Schneider , Polixenidis , Blank 1, Soloviov , Depp , Gläser 2, Häufglöckner , David 3, Hauptmann , Heinrich 5/2, Spieß 11/5, Ihnatiev , Osifo 6, Meyer-Ricks

Zeitstrafen:  3, Siebenmeter: 8/7

Zuschauer: keine zugelassen

Schiedsrichter:  Casselmann/Bittner