25:19-Coup gegen Titelkandidat
Handball-Drittligist Bieberau/Modau überrascht in Nußloch / Fans lassen Torwart Juzbasic hochleben

Von Bernd Kalkhof/ Darmstädter Echo

NUSSLOCH . Zweites Spiel, zweiter Sieg. Der HSG Bieberau/Modau gelingt bei der SG Nußloch mit dem klaren 25:19 (15:9)-Erfolg eine echte Überraschung. Der neue Anzug scheint zu passen beim Handball-Drittligisten. Dass der umgekrempelte Kader um Trainer Thorsten Schmid gegen den selbst ernannten Titelkandidaten aber so eindeutig dominieren würde, damit hatte niemand im Lager der Falken gerechnet.

Die Gäste legten einen furiosen Start hin und führten nach sechs Minuten mit 3:0. Nußloch kam heran, doch die HSG legte ein 6:4 nach. Nußlochs Trainer Marc Nagel hatte genug gesehen, eine Auszeit (13. Minute) sollte es richten. Doch sein Team tat sich weiter schwer gegen die gut organisierte HSG-Defensive um Till Buschmann, David Rivic und Jonas Ahrensmeier. Letztendlich griff das gleiche Rezept wie schon beim Auftakterfolg gegen Baunatal. Aus der aufmerksamen Abwehr heraus gelangen den Falken immer wieder überfallartige Konter gegen pomadig wirkende Kurpfälzer, die teilweise nicht austrainiert wirkten.

Wie es HSG-Trainer Schmid zuvor erwartet hatte, offenbarte der Kontrahent große Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Spielmacher Kevin Bitz kam zudem nur sporadisch zum Einsatz. Nach 25 Minuten erhöhte der spielfreudige Janko Kevic mit seinem vierten Treffer auf 12:7.„Wir hätten noch höher führen können, aber das war schon bärenstark“, war HSG-Manager Georg Gaydoul voll des Lobes nach einer überragenden ersten Halbzeit des klaren Außenseiters, der das erfolgreiche Tempospiel mit in den zweiten Durchgang nahm.

Nußloch wirkte engagierter, doch wirksame Ideen gab es nicht. Der Anschluss zum 13:17 wirkte wie ein Strohfeuer, denn die Falken konterten weiter trefflich und erhöhten in Überzahl auf 22:16. Elf Minuten vor dem Abpfiff war damit die Gegenwehr der Kurpfälzer gebrochen.

24 mal hatte Martin Juzbasic seine Hände an die Würfe der SG gebracht. Der Torwart wurde damit erneut zum Matchwinner, weshalb ihn die gut 80 mitgereisten Falken-Anhänger hochleben ließen. „Dass wir hier in dieser Art und Weise gewonnen haben, macht mich beinahe sprachlos. Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft und ihre überragende Abwehrleistung“, freute sich Thorsten Schmid über den Überraschungscoup.

MSG: Juzbasic und Khan (im Tor), Schaeffter, Büttner 7/1, Buschmann 4, Rivic 5, Kevic 4, Marquardt 1, Ahrensmeier, Brandt 1, Eisenhuth 1, Fuhrig, Dambach 1, Haupttorschützen Nußloch: Herrmann 4/1, Wichmann 3, Bitz 3, Zeitz 2, Zeitstrafen: 5/3, Siebenmeter: 3/1, Zuschauer: 480.