Von Udo Döring/ Darmstädter Echo
GROSS-BIEBERAU. 19 Treffer in einem Spiel. Thorsten Schmid muss eine Weile überlegen, um sich an ein ähnlich torarmes Spiel zu erinnern. Das Gute: Die Quote hat der HSG Bieberau/Modau gereicht, um zwei Punkte einzufahren. Denn Gegner TV Kirchzell kam nur auf 18 Treffer. „Wir waren im Angriff nicht durchschlagkräftig genug. Wir haben aber die Energie, die wir vorne nicht eingesetzt haben, voll in die Abwehrarbeit investiert“, rechnet der Trainer des Handball-Drittligisten eine Energiebilanz vor, die auch Krankheit und Verletzungen geschuldet war.
Diesbezüglich ist die Ausgangslage auch vor der nächsten Aufgabe unverändert. Noch immer sind einige Spieler angeschlagen. Am Freitag (20 Uhr) ist der TV Großsachsen zu Gast in der Sporthalle „Im Wesner“. „Das ist eine sehr eingespielte Mannschaft, die in der Besetzung schon einige Jahre zusammenspielt“, sagt Schmid nach dem Videostudium von vier Partien der Nordbadener, die mit dem Schwung eines 31:28-Siegs gegen den HSC Bad Neustadt nach Südhessen kommen.
Nach dem Tabellenletzten bekommt es Großsachsen nun aber mit dem Vierten der Liga zu tun, der an Freitagabenden zudem immer eine große Kulisse hinter sich hat. „Wir müssen im Angriff viel schneller umschalten und versuchen, den Gegner in der Rückwärtsbewegung zu erwischen“, hat Schmid einen möglichen Angriffspunkt des Gegners ausgemacht, in dem Routinier Philipp Schulz die zentrale Rolle spielt. Gemeinsam mit Jan Triebskorn bildet er die Rückraumachse, auf deren Zuspiele wiederum Kreisläufer Philipp Ulrich wartet, der meist die Torstatistik nach Spielen des TV Großsachsen anführt. Ein Unentschieden gegen den aktuellen Tabellendritten HSG Rodgau/Nieder-Roden zeigte, wie effektiv dieses Dreieck arbeiten kann.
„Wegen des Kreisläufers müssen wir kompakt stehen, dürfen auf der anderen Seite aber die Rückraumspieler nicht zur Entfaltung kommen lassen“, sagt Schmid, der in puncto Abwehrarbeit aber viel Zuversicht aus Kirchzell mit ins nächste Heimspiel nimmt. Denn was an Druck und Präzision im Angriff fehlte, machte seine Mannschaft mit Kampfgeist und Wille in der Abwehr wett.