04.11.2020 18:30 Uhr – 3. Liga Mitte – chs

„Keine einfache Aufgabe“: DHB sieht 3. Handball-Liga und Jugend-Bundesliga als „Profisport“

Der Handball in den 3. Ligen und der Jugend-Bundesliga zählt nach Auffassung vom Deutschen Olympischen Sportbund und dem Deutschen Handballbund wohl in den Bereich Profisport. Das geht aus einem Schreiben hervor, dass der DHB an die betroffenen Vereine versendet hat. „Wir kämpfen darum, dass unsere Vereine die Möglichkeit haben ihre Trainingsarbeit fortzuführen“, erklärte Axel Kromer, Vorstand Sport beim DHB, auf Nachfrage von Handball-World: „Wir haben aktuell den Spielbetrieb ausgesetzt und müssen überlegen, welche Voraussetzungen es zu schaffen gibt, um einen sicheren Wettkampfsport zu liefern. Das ist keine einfache Aufgabe.“

Über den Zeitpunkt einer Fortführung der Saison ist noch nicht entschieden, dennoch haben bereits einige Vereine angekündigt, dass sie am Wochenende des 21./22. November wieder spielen wollen. „Wenn es nach uns geht, dann würden wir gerne möglichst schnell wieder loslegen“ so Joachim Muscheid, Geschäftsführer des VfL Eintracht Hagen gegenüber der Westfalenpost.

„Wir sind natürlich daran interessiert, den Betrieb wie gehabt aufrecht zu erhalten, um für eine Fortführung der Saison, in welcher Art auch immer diese geschieht, bereit zu sein“, so André Schicks als Geschäftsführer der HSG Krefeld Niederrhein am heutigen Mittag (wir berichteten).

„Um eine bundesweite einheitliche Vorgehensweise zu gewährleiten und auch wettbewerbsverzerrende Voraussetzungen für die einzelnen Vereine zu verhindern, ist der Zugang zu Sportstätten für die Vereine der 3. Liga und der JBLH von den zuständigen Behörden im November zu ermöglichen“, so der DHB in seiner Mitteilung an die Klubs.

„Nach DOSB-Verständnis fallen alle Kaderathlet*innen (Olympiakader, Perspektivkader, Nachwuchskader 1 und 2) sowie die 1.-3. Ligen in allen olympischen und nicht-olympischen Sportarten, die vierte Liga im Männerfußball sowie nationale und internationale Sportveranstaltungen an denen professionelle Sportler*innen teilnehmen in diesem Fall unter die Definition ´Profisport´“, heißt es in dem Schreiben des DHB.

Der DHB betont, dass die 3. Ligen bei Männern und Frauen „unstrittig“ diese Voraussetzungen erfüllen würden. „Die Deutsche Jugend-Bundesliga (JBLH) stellt als Leistungs- sowie Talentförderung eine bundesweite Liga dar, welche zahlreiche Nachwuchskaderspieler*innen (NK 1 (U17/U18) und NK 2 (U15/16)) ausbildet“, so der DHB weiter.

Auch der Weltverband IHF würde übrigens mit Blick auf die Situation in der 3. Liga nur zwischen Vertrags- und Amateurspielern unterscheiden. „Vertragsspieler*innen werden Berufsspieler*innen gleichgesetzt“, erläutert der DHB in dem Schreiben an die Vereine. „Eine weitergehende Unterscheidung gibt es nicht“, betont der DHB beim Blick auf die Situation bei der International Handball Federation.


Quelle: https://www.handball-world.news/o.red.r/news-1-1-62-127633.html