3 Fragen an unseren Trainer Björn Beilstein:

Wie verlief aus Deiner Sicht die Vorbereitung, welche Erkenntnisse hast Du daraus gewinnen können?

Nach einem holprigen Start mit einigen Spielabsagen und angeschlagenen Spielern wurde in der ersten Phase der Fokus auf Grundlagenausdauer und die körperliche Fitness gelegt. Dazu kam, dass wir die Neuzugänge integriert haben und mit der verschworenen Gemeinschaft des letzten Jahres zu einer Einheit geformt haben. In den Testspielen gegen Kaiserslautern/Dansenberg und in Teilen auch gegen Leutershausen, konnte man die individuelle Klasse der Mannschaft erkennen, leider fehlte es in diesen Spielen noch an der mannschaftlichen Geschlossenheit und Eingespieltheit. Besonders in der Abwehr mangelte es noch an den Regelabläufen und im Angriff an den Absprachen und der notwendigen Harmonie.

Dies konnten wir aber in der zweiten Phase deutlich reduzieren und konnten die geforderten Trainingsinhalte immer besser abrufen und entsprechend gute Ergebnisse erzielen.

Wir dürfen auch nicht das Alter der Mannschaft vergessen, im Schnitt liegen wir bei unter 23 Jahren, was auf der einen Seite eine Riesenfreude bei der sichtbaren Entwicklung bereitet, aber natürlich auch in manchen Stresssituationen die Fehlerquote erhöhen kann. Da muss die junge Mannschaft weiter an ihren Aufgaben wachsen.

Insgesamt bin ich aber mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Die Mannschaft tritt geschlossen und homogen auf. Wir arbeiten auf einer gemeinschaftlichen Basis, alle Spieler werden in die Prozesse eingebunden. Sehr wertvoll ist, dass ich eigentlich alle Spieler einsetzen kann ohne mir Sorgen über einen Qualitätsverlust machen zu müssen.

Wie siehst Du Deine Mannschaft, wo hat sie sich gegenüber dem Vorjahr verbessert?

Hier muss ich erst einmal ein großes Kompliment an meinen Vorgänger, Rolf König, richten. Er hat mit seinem Betreuerteam den Grundstein für eine mental richtig starke Truppe gelegt. Jetzt kommen zu diesem Grundstamm noch einmal viele individuell starke Spieler und Persönlichkeiten dazu, die sehr gut ins Team integriert wurden.

Wir sind jetzt auf allen Positionen doppelt gut besetzt, in den Testspielen konnte bereits erkennen, dass die Last nicht mehr nur auf 2 bis 3 Spielern liegt, sondern alle an einem Strang ziehen, sich voll reinhauen und von überall Torgefahr ausgeht. Gerade im gebundenen Spiel im Angriff sehe ich die Mannschaft stärker aufgestellt als letztes Jahr. Diese latente Torgefahr von allen Positionen ist für jeden Gegner eine Aufgabe. Die Abwehr soll unser Prunkstück werden, hier müssen wir zwar noch an den Absprachen arbeiten und noch besser kommunizieren, aber wir werden es jedem Gegner sehr schwer machen.

Die Oberliga scheint stark wie nie. Wer zählt für Dich zu den Top Favoriten?   

Die Frage ist aufgrund der Klassenstärke nicht leicht zu beantworten. Mannschaften wie Wallau, oder Münster haben sich mit großen Namen verstärkt, Gensungen will wieder aufsteigen und Kirchzell will mit seiner Mannschaft, die fast in Gänze zusammenblieb, den Unfall des Drittligaabstieges wieder wett machen. Da herrscht jede Menge Wut in der Oberliga spielen zu müssen. Mit ihrer ganzen Erfahrung sind sie für mich der klare Favorit.

Trotzdem denke ich, dass wir hier in Groß-Bieberau auch ein gehöriges Wörtchen mit reden werden. Wenn wir uns an die Vorgaben halten, die Absprachen stimmen und die Jungs an ihre Stärken und ihre Klasse glauben, hat es jede Mannschaft schwer gegen uns. Dazu kommt ein starkes Publikum, das uns immer wieder nach vorne peitschen wird.