Kevic macht den Unterschied
Drittliga-Tabellenführer Bieberau/Modau tut sich gegen Bad Neustadt schwer, setzt mit 31:28 aber seine Serie fort

Von Bernd Kalkhof/ Darmstädter Echo

GROSS-BIEBERAU . Die HSG Bieberau/Modau müht sich als Tabellenführer der Dritten Handball-Liga Mitte zu einem 31:28 (14:13)-Heimerfolg über den HSC Bad Neustadt. Dabei präsentierte sich das Schlusslicht von der Saale lange als ebenbürtiger Gegner.

Das war ein hartes Stück Arbeit für die Akteure der HSG Bieberau/Modau am Samstagabend gegen die Gäste aus Unterfranken. Der HSC Bad Neustadt, in der Liga noch ohne Zähler, erwies sich als unbequemer Kontrahent. Ein torgefährlicher Rückraum, dazu eine großgewachsene, robuste und kompromisslose 6:0-Abwehrformation machte den Falken von Anfang an das Leben schwer. Nach acht Minuten stand es 4:4, ehe die HSG-Defensive mehr Zugriff bekam. Nach einer knappen Viertelstunde führten die Odenwälder dann 9:5, anschließend war es aber vorbei mit der Herrlichkeit. Die Schützlinge von Thorsten Schmid erhöhten das Tempo, wollten die Tore erzwingen. Was folgte, waren überhastete Aktionen in der Offensive. Bad Neustadt profitierte und holte Tor um Tor auf.

„Da haben wir im Angriff viel zu überhastet agiert, weil wir zu viel wollten“, haderte Schmid mit dieser Phase. Anschließen handelte sich das Schlusslicht allerdings drei Zeitstrafen ein, was die Odenwälder nutzten, um die erste Halbzeit mit einen hauchdünnen Vorsprung zu beenden.

Mit Wiederanpfiff stellte Schmid seine Formation um, gönnte dem zuvor treffsicheren Spielgestalter Janko Kevic eine Pause. Der junge Simon Brandt führte die Falken an, neben sich Jonas Ahrensmeier und Jonas Dambach. Das funktionierte recht gut, die Südhessen bekamen wieder Oberwasser. Nach 48 Minuten (24:19) sah schon alles nach dem fünften Sieg im fünften Spiel aus, doch wieder kamen die hartnäckigen Gäste zurück. Zu lückenhaft präsentierte sich die HSG-Abwehr in dieser Phase gegen die wurfstarken Krisztian Galli und Vilim Leskovec. In der Schlussviertelstunde kehrte Antreiber Kevic zurück auf das Parkett und der Kroate machte am Ende den Unterschied. Mit sechs Treffern in der Schlussphase sicherte der Ausnahmespieler den Erfolg. Thorsten Schmid war nach dem Abpfiff erleichtert. „Ich habe die ganze Woche vor diesem starken Gegner gewarnt. Wir haben aber heute in der Abwehr zu viele Räume zugelassen, was die Aufgabe nicht leichter gemacht hat“, resümierte Schmid. Dass die Falken eine weiße Weste behielten, lag auch an der gut besetzten Ersatzbank. Die HSG fällt derzeit nicht ab, wenn gewechselt wird. Das war in der vergangenen Saison noch ganz anders. Neuzugang Maximilian Bettin kam übrigens nur in den letzten zehn Minuten zu einem Kurzeinsatz. Der ehemalige Bundesligaspieler braucht noch Zeit, um sich nach dreimonatiger Pause wieder einzuspielen.

HSG Bieberau/Modau: Juzbasic und Khan (im Tor), Kevic 12/1, Buschmann 3, Rivic 3 Büttner 4/1, Dambach 3, Ahrensmeier 3, Marquardt 2, Bettin, Brandt 1, Eisenhuth, Schaeffter,

Haupttorschützen HSC Bad Neustadt: Galli 6, Leskovec 7, Drude 5/1. Zeitstrafen: 1/7, Siebenmeter: 2/2 und 6/3, Zuschauer: 610.

Janko Kevic machte den Unterschied. In der Schlussphase traf er sechsmal gegen den HSC Bad Neustadt.