Von Bernd Kalkhof/ Darmstädter Echo
DARMSTADT. Da hat man sich mal Gedanken gemacht beim Deutschen Handball Bund. Zwar wurde der Spielbetrieb der Dritten Ligen und der A-Jugend-Bundesliga bis zum 28. Februar weiter ausgesetzt, doch für die Mannschaften gibt es bei einem Saisonausfall nun weitere Optionen, um ihren Leistungssport weiterzuführen.
Am Dienstagabend trafen sich Vertreter der 72 Drittligisten und der Verbandsvorstand zu einer Videokonferenz. Dort erklärte der DHB seine weiteren Maßnahmen. Den Vereinen entstehen dabei auch Möglichkeiten, wenn aufgrund der Corona-Infektionszahlen keine Meisterschaft mehr stattfindet. Denn eine einfache Spielzeit ohne Rückspiele findet nur noch statt, wenn bis zum 6. März gespielt werden darf und 90 Prozent der Teams spielfähig sind. Diese Runde würde bereits am 31. Mai enden.
Dass es so kommt, glaubt aber kaum jemand der Beteiligten. So hat der DHB den Vereinen ab April drei Optionen vorgeschlagen, wie sie weiter verfahren können. Zuerst steht es jedem Drittligisten offen, eine Zweitliga-Lizenz bei der Handball-Bundesliga (HBL) zu beantragen. Für die Vereine ist dies mit Kosten bis zu 15 000 Euro verbunden, weshalb nur ein Dutzend sehr ambitionierter Klubs mitmachen wird. Zudem müssen sie zwei Aufsteiger ausspielen. Den meisten Teams gefällt die zweite Variante, eine Pokalrunde auszutragen, bei der man sich zur DHB-Hauptrunde mit der HBL qualifizieren kann. Auch die HSG Bieberau/Modau denkt über dieses Angebot nach, eine Lizenz kommt für den Klub überhaupt nicht in Frage. Ebenso die dritte Option, bis zum angepeilten Saisonstart 2021/2022 Anfang August zu pausieren. Sportliche Absteiger wird es nicht geben.
„Wir werden uns wohl an der Pokalrunde beteiligen, wie übrigens die meisten unserer Lokalrivalen. Das verspricht spannende Derbys“, erklärt Georg Gaydoul. Der Manager der Falken ist generell zufrieden mit den Vorschlägen seines Dachverbandes. Nach einer weiteren Videokonferenz Anfang Februar soll es mehr Klarheit geben. Ungeachtet dessen hat der DHB auch entschieden, dass jeder Landesverband einen Oberligisten vorschlagen darf, der in die Dritte Liga aufsteigen kann. Interessierte Vereine müssten sich dann auf Landesebene qualifizieren. Dadurch werden die Dritten Ligen immer größer, auch weil zwei Zweitliga-Absteiger dazukommen. Aus diesem Grund werden die Staffeln in der neuen Saison auf maximal zwölf Teams verkleinert. Sie spielen in der zweiten Saisonhälfte eine Aufstiegs-und eine Abstiegsrunde aus.
„Dadurch wird es mehr Staffeln geben und unsere Fahrtzeiten werden vielleicht geringer. Die Playoffs bringen natürlich zusätzliche Spannung in den Wettbewerb“, ist sich Gaydoul sicher. In den kommenden Tagen wird man bei den Südhessen Vertragsgespräche für die nächste Saison führen. Vollzug soll es Ende Januar geben. Auch wird mit den anderen Teams die Lage sondiert. „Die Situation bleibt schwierig, doch wir müssen das Beste daraus machen“, hofft Gaydoul auf weitere Planungssicherheit. Derzeit trainieren die Falken dreimal die Woche unter strengen Hygienemaßnahmen und mindestens einem Corona-Test. Das neue Hygienekonzept des DHB sieht in Zukunft Schnelltests vor – bei der Abfahrt und zusätzlich direkt vor jedem Spiel vor. Der Verband sucht nach Lösungen, die Klubs dabei finanziell zu unterstützen.