Schock kurz vor Schluss
HSG Bieberau/Modau verliert in letzter Sekunde gegen Germania Großsachsen

Von Bernd Kalkhof/ Darmstädter Echo

GROSS-BIEBERAU . Handball-Drittligist HSG Bieberau/Modau ließ am Freitagabend gegen Germania Großsachsen vieles vermissen – und verlor mit der Schlusssirene mit 29:30 (16:14).

Wie schon gegen den TV Gelnhausen verspielte die HSG Bieberau/Modau in den letzten Minuten also einen ordentlichen Vorsprung. Gegen den eigentlich nur kämpferisch überzeugenden TV Germania Großsachsen kassierten die Falken in letzter Sekunde den Treffer zum 29:30. Die Gastgeber gingen mit Personalproblemen in den Vergleich mit der Germania: Kenneth Fuhrtig verletzte sich am Sprunggelenk, Eric Schaeffter musste wegen einer Grippe passen. Und die Sorgen verschärften sich schon nach 36 Sekunden noch einmal deutlich: Abwehrorganisator Jonas Ahrensmeier verletzte sich beim allerersten Angriff der Falken am Sprunggelenk. Nun musste Maximilian Bettin frühzeitig auf das Parkett. Der ehemalige Bundesligaspieler konnte ebenso wie Janko Kevic unter der Wochen nicht trainieren.

Die Südhessen erwischten einen schlechten Start: Antreiber Simon Brandt rieb sich im großgewachsenen Mittelblock auf, der Rückraum traute sich nicht allzu viel zu. Glücklicherweise scheiterten die Gäste reihenweise an HSG-Torwart Martin Juzbasic, nach sieben Minuten stand es folglich nur 2:3. Anschließend wusste sich der Rückraum zu steigern, doch nun schluderte die Defensive. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit bekam die HSG ein Übergewicht, als sie das Tempo erhöhte und viel zielstrebiger die Chance suchte. „Martin Juzbasic hat den Unterschied gemacht, als er fünf hundertprozentige Chancen vereitelt hat. Großsachsen hat viel liegengelassen“, meinte der ehemalige Co-Trainer der Germania, Mario Ubiparib, zur Halbzeit.

Doch wer nach Wiederanpfiff geglaubt hatte, die Partie würde sich in Richtung Heimsieg entwickeln, der sah sich getäuscht. „Zurück, zurück, zurück“, rief Falken-Trainer Thorsten Schmid seinen Schützlingen immer wieder zu. Nach 40 Minuten konnte sich die HSG dann wieder leichte Vorteile erspielen, die Abwehr wirkte griffiger.

Zehn Minuten vor dem Abpfiff nahm der erhoffte Heimerfolg beim 26:22 Konturen an. Doch Großsachsen gab nicht auf. Janko Kevic verwarf beim 29:27 einen Siebenmeter. Der landete im Gesicht von Gästekeeper Henrik Richter – Kevic sah Rot, es wurde immer enger. Eine sehr fragwürdige Zeitstrafe brachte zwei Minuten vor der Sirene eine doppelte Unterzahl. Großsachsen kam eine Minute vor der Sirene zum 29:29-Ausgleich – und traf mit dem Schlusspfiff zum Sieg.