Vielleicht die Szene eines tempo- und torreichen Handballspiels. Mit dem Halbzeitpfiff erhält Baunatal einen direkten Freiwurf. Christian Vogt traf vermeintlich den Kopf von Kevin Kunzendorf, erhält dafür die rote Karte. Fairness geht vor, sagt sich der Bieberauer. Kein Kopftreffer, sondern die Brust wurde getroffen, ruft er den Schiedsrichtern zu. Die nehmen die rote Karte zurück. Der Baunataler war mit elf Treffern der beste Spieler seines Teams, auch dank Kevin Kunzendorf

Das war ein echtes Statement das die Handballer der HSG Bieberau-Modau im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Baunatal auf das Hallenparket legten. 44 Tore in einem Heimspiel, sowas  hat man lange nicht mehr gesehen und die 280 Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Die Partie begann extrem torreich, offen wie ein Scheunentor agierten beide Abwehrreihen und bereits nach zehn Spielminuten waren 18 Tore gefallen, die Gastgeber führten mit 11:7. Nur wenig später nahm Gästecoach Mike Fuhrig seine erste Auszeit. Er musste sein Team ordnen, das war klar. Bieberaus Coach Rolf König schwor sein Team ein, die Abwehrarbeit zu verbessern. Und offensichtlich fand der Bieberauer Trainer die richtigen Worte, denn ab sofort funktionierte die Defensive deutlich besser. Und kam etwas durch, konnte man sich auf den bestens aufgelegten Keeger Witkowski verlassen. Mit einer beruhigenden 20:14-Führung ging es in die Pause. Nach dem Seitenwechsel ging das muntere Tore werfen weiter wie in Hälfte ein. Mittlerweile kam auch der zweite Großbieberauer Keeper, Marko Ivankovic, in die Partie. Auch er kam sehr gut ins Spiel und entschärfte so manchen Ball der Baunataler. Lediglich gegen den stark aufspielenden Christian Vogt schienen die Bieberauer keine Lösungen zu finden. Dem klug spielenden Mittelmann gelangen insgesamt elf Treffer. Großes Glück hatte er mit dem Halbzeitpfiff, als er einen direkten Freiwurfe nach Meinung der Schiedsrichter direkt auf den Kopf von Kevin Kunzendorf war und ihm dafür glatt rot zeigten. Doch fair gab der Bieberauer den Schiedsrichtern zu verstehen, dass er mehr an der Brust getroffen wurde. Die rote Karte wurde zurück genommen. Auf HSG-Seite zeigten sich vor allem Kevin Kunzendorf mit insgesamt 12 Treffern und Robin Büttner mit 9 Toren am treffsichersten. Zum Schluss hin wurde es für die Gäste fast peinlich. Mit 15 Toren Abstand wurden sie zurück nach Nordhessen geschickt. Sicher, beide Keeper der Gäste bekamen keinen Hand an den Ball, ganz anders auf der Seite der Gastgeber. Man kann schon jetzt sagen, dass man wieder einmal über eines der besten Torhüter in der Liga verfügt. Klasse Keeper, das hat in Bieberau fast schon etwas Traditionelles. Das Spiel machte gute Laune auf mehr, in der Tabelle gelang ein Sprung auf Platz zwei.

Aufstellungen:

HSG Bieberau-Modau: Witkowski, Ivankovic, J. Kunzendorf 1, Bütter  9/3, Isanchuk 1, Grusovnik 2, K. Kunzendorf 12, Hübscher 4, Nehrdich 5, Ripper 3, Knieps 4, Szanto 1/1, Becker 2.

Siebenmeter: 4/4

Trainer: Rolf König

HSG Baunatal: Stolte, Ritze, Kiekel 3, Reinbold 1, Heidig, Suter, Vogt 11, Schäfer 4, Rudolph 7/5, Dexling, Range, Hartung 3

Siebenmeter: 5/5

Trainer: Mike Fuhrig

Schiedsrichter: Benedikt und Johannes Lippert

Zeitnehmer: Ulrike und Dirk Kalle

Zuschauer: 280