Bieberau punktet überraschend in Eisenach – 23:23

Von Bernd Kalkhof

MSG-Handballer trotzen dem Drittliga-Tabellenführer ein Remis ab. Michael Malik gleicht aus, der starke Martin Juzbasic hält den letzten Wurf.

EISENACH – Überraschung unter der Wartburg. Die MSG Bieberau/Modau rang dem unumstrittenen Titelkandidaten ThSV Eisenach beim 23:23 (9:11) in der Dritten Handball-Liga Ost am Samstag einen Zähler ab.
Eigentlich wollten die Handballer der MSG Groß-Bieberau/Modau im 230 Kilometer entfernten Eisenach möglichst eine ordentliche Leistung abliefern und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken. Auf Zählbares für das Punktekonto wagte man eigentlich nicht zu hoffen. Am Ende sorgten die Falken aber für eine echte Überraschung. Vor 1600 Zuschauern spielten die Südhessen groß auf und entführten beim designierten Meister einen nicht für möglich gehaltenen Zähler. 50 Sekunden vor dem Abpfiff traf Michael Malik zum umjubelten 23:23-Ausgleich. Hängende Köpfe beim Topfavoriten, eine Jubeltraube bei den Außenseitern. Hut ab vor diesem Kraftakt.
Die Thüringer, mit acht Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz angetreten, taten sich von Anfang an schwer gegen die aggressive und bewegliche Defensive der Odenwälder. Eisenachs zweitliga-erfahrene Rückraumachse um Daniel Luther, Marcel Schliedermann und Linkshänder Alexander Saul rieb sich 60 Minuten lang auf und suchte oft vergeblich nach Lösungen.
Mitte der zweiten Halbzeit führten die Ostdeutschen zwar mit 15:12, doch die Gäste ließen sich nicht abschütteln. Als der überragende MSG-Keeper Martin Juzbasic den letzten Wurf von Adrian Wöhler parierte, war die Überraschung perfekt.
„Wir haben zu verhalten gespielt, die Gäste hingegen mit Freude in Abwehr und Angriff“, lobte Eisenachs 71-jährige Trainerikone Sead Hasanefendic den Konkurrenten. Im Positionsangriff fehlten seinen Akteuren Kreativität und Abschlussstärke. Mit einer Wurfquote von gerade einmal 50 Prozent waren die abwehrstarken Gäste nicht zu bezwingen. MSG-Trainer Thorsten Schmid war mächtig stolz auf sein Team. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, Eisenach in Abwehr und Angriff vor erhebliche Probleme gestellt“, sagte der Falken-Coach.
Euphorisch traten die Südhessen die lange Rückreise in den Odenwald an.
MSG Groß-Bieberau: Juzbasic und Khan (im Tor), Malik 7/1, Buschmann 4, Weber 3, Batinovic 3, Jost 1, Arnold 1, Büttner 2, Schaeffter, Bauer, Rivic 1, Dambach 1 und Ahrensmeier, Haupttorschützen ThSV Eisenach: Luther 6/5, Wöhler 4, Saul 4, Schliedermann 4, Zeitstrafen: 1/1, Siebenmeter: 6/5 und 4/3, Zuschauer: 1600.