Von Bernd Kalkhof/ Darmstädter Echo

Nach intensiven und auch erfolgreichen Wochen gehen der MSG Bieberau/Modau die Kräfte aus. Das wurde bei der 19:24-Heimniederlage des Handball-Drittligisten gegen Nußloch deutlich.

Der Bieberauer Robin Büttner (rechts) im Zweikampf mit Jochen Geppert. Foto: Jürgen Pfliegensdörfer
Der Bieberauer Robin Büttner (rechts) im Zweikampf mit Jochen Geppert. Foto: Jürgen Pfliegensdörfer

Der Bieberauer Robin Büttner (rechts) im Zweikampf mit Jochen Geppert. Foto: Jürgen Pfliegensdörfer

GROß-BIEBERAU – Einige Leistungsträger scheinen bei der MSG Bieberau/Modau mit ihren Kräften am Ende. Der Handball-Drittligist enttäuschte bei der 19:24 (9:12)-Heimniederlage gegen die SG Nußloch vor allem im Angriff.
Es ist mal wieder eine schwierige Spielzeit für die MSG. Nach einem 1:11-Punkte-Start hatten sich die Falken in den letzten Wochen sukzessive ins Mittelfeld der Tabelle zurückgekämpft, dabei aber auch mit wenigen Spielern einen hohen Aufwand betrieben. Denn wieder einmal plagen sich die Südhessen mit vielen Verletzungen herum.
Am Samstagabend machte sich nun endgültig der Verschleiß bemerkbar. Nach 45 Minuten signalisierte Michael Malik seinem Trainer Thorsten Schmid, dass er nicht mehr weiterspielen kann. Zu groß waren die Schmerzen im Fuß. „Ich habe seit drei Wochen nicht trainiert und kann nur mit Schmerzmitteln spielen. Langsam ist der Akku aber leer, und das geht nicht nur mir so“, erklärte Malik, der die Niederlage gegen die SG Nußloch entspannt nahm. „Wir hatten nur einmal eine richtige Chance, und das war Mitte der ersten Halbzeit. Wenn wir mit drei bis vier Toren in Führung gehen, wäre vielleicht auch was möglich gewesen“, sagte der Torjäger mit Blick auf die Situation beim 6:7.
Da erlebten die gut 650 Zuschauer ein Kuriosum. Zweimal verfehlten die Odenwälder das in Unterzahl verwaiste Tor der Nordbadener. Drei weitere beste Chancen blieben liegen in einer Phase, als Nußloch gar nichts einfiel. „Zu diesem Zeitpunkt hatten wir Glück, und Marco hat uns das Hinterteil gerettet“, erklärte Philipp Müller auf der Pressekonferenz. Damit meinte der Nußlocher Kreisläufer seinen Torwart Marco Bitz, der mit 60 Prozent gehaltener Bälle herausragte. Bitz konnte drei Paraden mehr verbuchen als sein starker Gegenüber Martin Juzbasic.
Nach dieser Phase des Scheiterns kamen die Bieberauer nicht mehr zurück. Zu dynamisch spielten die Gäste auf. Zudem blieb der MSG-Rückraum blass, und auch die Außen hatten einen schwachen Tag erwischt. Mit zunehmender Spieldauer patzte dann auch die Defensive. Kevin Bitz (9 Tore), Bruder von Torwart Marco, war kaum in den Griff zu bekommen. „Bitz ist für mich der kompletteste Spieler der Dritten Liga“, lobte Thorsten Schmid den gegnerischen Haupttorschützen.
Dass der Aufbauspieler im Mittelpunkt stand, lag auch daran, dass Christian Zeitz gar nicht angereist war. Während die Nußdorfer Anhänger von einem Ski-Urlaub sprachen, gab es von Vereinsseite die Auskunft, der frühere Ausnahmespieler sei verletzt. Philipp Müller, seit der Trennung von Trainer Christian Müller mitverantwortlich für das Team, lobte den Weltmeister in Abwesenheit. „Christian hat die Videoanalyse durchgeführt und uns gut auf Groß-Bieberau eingestellt“, verriet Müller.
MSG: Juzbasic und Khan Malik 1/1, Jost 5, Buschmann 3, Arnold 2, Batinovic 2, Büttner 1, Bauer 2, Rivic 1, Lebherz, Weber, Dambach Ahrensmeier, Haupttorschützen Nußloch: Kevin Bitz 9, Crocoll 4, Herrmann 4, Zuschauer: 670.