Quelle: Bernd Kalkhof/ Darmstädter Echo
Handball-Drittligist MSG Groß-Bieberau/Modau fertigt den als Tabellendritter angereisten TV Gelnhausen mit 35:22 ab und begeistert mit Tempo, stabiler Abwehr und Torhüterparaden.
GROSS-BIEBERAU – Die MSG Groß-Bieberau/Modau begeistert beim Heimspiel über 600 Zuschauer und lässt dem TV Gelnhausen beim 35:22 (17:10)-Erfolg nicht den Hauch einer Chance (wir berichteten). Hohes Tempo und vorzügliche Abwehrarbeit bilden die Schlüssel zum fünften Saisonsieg.
Gerade mal fünf Minuten waren gespielt, als sich Till Buschmann in der Abwehr den Ball erkämpfte und mit einem Tempogegenstoß das 3:3 markierte. Ein Wurf, eine kurze Landung, und schon war der Mannschaftskapitän im Vollsprint auf dem Weg nach hinten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht, aber rechtzeitig. Eine absolute Notwendigkeit. Selten hatte sich in Groß-Bieberau eine Mannschaft präsentiert, die solch einen schnellen Handball spielt.
Mit allen Mann nach vorne und Abschluss, so funktioniert das in dieser Spielzeit bereits sehr erfolgreiche Erfolgsrezept des TV Gelnhausen. Doch dieses Mal ging diese Rechnung nicht auf. Die Falken waren nämlich genauso schnell unterwegs. Und kamen sie zu spät, stand da ja noch Martin Juzbasic im Tor der Südhessen. Mit seinen Paraden und dem Fleiß seiner Vorderleute wurde den Gästen bereits nach 20 Minuten der Schneid abgekauft. „Gelnhausen zieht die Energie aus ihrem schnellen Spiel. Wir haben es aber geschafft, sie in das Positionsspiel zu bringen. Und da war unsere Abwehr zu gut für sie“, hatte Falken-Trainer Thorsten Schmid das richtige Rezept gefunden.
Etwas ungläubig schlichen die Gäste mit einem 10:17-Rückstand in die Kabine. Und sie erholten sich auch nicht mehr von dem Schock. Im Gegenteil. In der zweiten Halbzeit gelang Gelnhausen gar nichts mehr. Ein Fehlwurf folgte dem nächsten. Nach einer Dreiviertelstunde stand es 27:11 für Groß-Bieberau. Gelnhausens Interimstrainer Matthias Geiger versuchte, mit einer Auszeit ein Debakel zu verhindern. Doch obwohl die MSG nun mit der zweiten Garnitur weiterspielte, gelang dies nur bedingt.
„Es gibt so Tage, da gelingt der einen Mannschaft alles und der anderen gar nichts“, beschrieb Michael Rodenhäuser vom MSG-Vorstand das Erlebte. Die Falken jedenfalls erwischten einen Sahnetag. Neben Torgarant Hrvoje Batinovic, der den Ball achtmal einnetzte, gefiel besonders Till Buschmann. Der Kapitän warf sich nach gerade überstandener Grippe voll rein. In der Schlussviertelstunde, als Schmid seinen Ergänzungsspielern eine Chance gab, überzeugte Maik Lebherz mit drei wuchtigen Treffern aus der Distanz. Den Vogel schoss aber wieder mal Martin Juzbasic ab, der in 45 Minuten über 50 Prozent der Gelnhäuser Würfe entschärfte.
MSG: Juzbasic und Khan (im Tor), Buschmann 5, Arnold 3, Jost 2, Malik 7/3, Batinovic 8, Büttner 5/1 Lebherz 3, Weber 1, Bauer 1, Rivic, Ahrensmeier, Dambach, Zeitstrafen: 3/3, Siebenmeter: 5/4 und 4/3, Zuschauer: 620.