Nach Rot für Buschmann kippt das Drittliga-Derby

Von Bernd Kalkhof/ Darmstädter Echo

Handball-Drittligist Bieberau/Modau kann in Nieder-Roden den Ausfall des Kapitäns nicht kompensieren. Trotz der dritten Niederlage in Folge sieht Trainer Schmid keine Krise.

Kurz vor der Halbzeit sieht Till Buschmann (links) die Rote Karte. Ohne den Kapitän verliert die MSG Bieberau/Modau das Derby bei der HSG Nieder-Roden (rechts Florian Stenger/hier eine Szene aus dem Hinspiel). Foto: Jürgen Pfliegensdörfer

Kurz vor der Halbzeit sieht Till Buschmann (links) die Rote Karte. Ohne den Kapitän verliert die MSG Bieberau/Modau das Derby bei der HSG Nieder-Roden (rechts Florian Stenger/hier eine Szene aus dem Hinspiel). Foto: Jürgen Pfliegensdörfer

GROSS-BIEBERAU – Nieder-Roden. Wieder kein Ertrag in einem Derby für die MSG Bieberau/Modau. Der Handball-Drittligist kann den Ausfall seines Mannschaftskapitäns Till Buschmann nicht kompensieren und verliert bei der HSG Nieder-Roden deutlich mit 22:29 (13:12).
Die vielleicht spielentscheidende Szene ereignete sich in der 29. Minute. Till Buschmann attackierte den schnellen Michael Weidinger beim Tempogegenstoß. Der Nieder-Rodener fiel, die Schiedsrichter entschieden auf Disqualifikation des MSG-Mannschaftskapitäns. Eine harte Entscheidung. Zu diesem Zeitpunkt stand es 12:12, die Partie war völlig offen. Doch nicht nur Coach Thorsten Schmid ahnte, was nun folgen würde. Denn sein Linkshänder vom Dienst fehlte mit Wiederanpfiff an allen Ecken und Enden. Ersatz? Nicht in Sicht. „Wir haben zwei unterschiedliche Spiele gesehen, eins mit Till und eins ohne. Wir konnten seinen Ausfall nicht kompensieren“, resümierte Schmid.
Und da zeigte sich der Unterschied zwischen den beiden südhessischen Drittligisten. Während die Rodgauer von ihrer qualitativ breiten Bank profitierten, fand sich bei den Falken niemand, der in die Bresche springen konnte. „Wir hatten den Vorteil, dass wir viele Spieler haben, auf die wir setzen können. Wir haben gegen Groß-Bieberau aber auch jeden Einzelnen gebraucht“, meinte Nieder-Rodens Trainer Jan Redmann hernach. „Leider konnte keiner der Spieler aus der zweiten Reihe eine Empfehlung abgeben. Ich hoffe, das haben viele unserer Anhänger gesehen, damit mal wieder Ruhe einkehrt“, sagte Schmid, dessen Team ein guter 4:1-Start gelungen war und das sogar klarer hätte führen müssen – aber einmal mehr wurden zu viele gute Möglichkeiten ausgelassen.
So warfen sich die Gastgeber, angepeitscht vom lautstarken Publikum, wieder heran. Und nach der Roten Karte gegen Buschmann schaffte Nieder-Roden die Wende und bestimmte von nun an das Geschehen auf dem Feld.
Nach einer Dreiviertelstunde war beim Stand von 15:20 klar, wo die Reise für die Falken hingeht – zur dritten Niederlage in Folge. Von einer handfesten Krise wollte Schmid dennoch nicht sprechen. „Natürlich befinden wir uns in einer schwierigen Phase. Da prallen viele Komponenten aufeinander. Aber es ist auch nicht das erste Mal, dass wir in solch einer Situation sind“, blieb Schmid wie von ihm gewohnt gelassen.
MSG: Juzbasic und Khan (im Tor), Malik 6/2, Buschmann 3, Büttner 1, Batinovic 5, Jost 1, Arnold , Bauer 2, Rivic 1, Weber 2, Lebherz 1 und Ahrensmeier, Haupttorschützen HSG: Kaiser 7/6, Stenger 5, Weidinger 4, von der Au 4, Zeitstrafen: 1/3, Siebenmeter: 7/6 und 2/2, Zuschauer: 650.