Zeit für etwas Neues bei Michael Malik
GROSS-BIEBERAU – An diesem Samstag bestreitet Michael Malik sein letztes Heimspiel für die MSG Bieberau/Modau. Und der 25 Jahre alte Student, der nach 21 Jahren beim Odenwälder Heimatverein zum Ligakonkurrenten HSG Hanau wechseln wird, hat durchaus etwas Bammel vor dem Abschiedsspiel (19 Uhr, Großsporthalle) gegen den TV Erlangen-Bruck. „So langsam wird es komisch, dass es zu Ende geht. Ich versuche aber, ganz entspannt zu bleiben und lasse das Ganze mal auf mich zukommen“, betont das Groß-Bieberauer Eigengewächs.
Die Vorgeschichte: Am 21. Oktober 2017 verlor die HSG Hanau seit langem mal wieder ein Heimspiel. Mit 28:32 unterlag man dem Ligakonkurrenten MSG Bieberau/Modau. Und ein Spieler der Gäste hinterließ bei den Machern vom Main wohl einen bleibenden Eindruck. Michael Malik warf 13 Tore für die Falken und präsentierte sich damals als Führungsfigur der Südhessen. Wohl ein Grund, warum sich die ambitionierten Hanauer die Dienste des MSG-Torjägers sicherten.
Mit vier Jahren begann Michael, Sohn des ehemaligen Abwehrspezialisten Christopher Malik, bei der TSG Groß-Bieberau mit dem Handballspielen. Schon mit 16 Jahren trainierte das Talent bei der ersten Mannschaft mit, damals noch in der Zweiten Liga Süd unter Trainer Thomas Göttmann. Mit 17 durfte er mitspielen. „Es gibt nicht viele Orte, an denen ich schon öfter war, als in der Bieberauer Großsporthalle“, sagt Malik heute, nachdem er sich im Dezember nach 21 Jahren für eine neue Aufgabe entschied. „Nach so einer langen Zeit will ich nochmal was Neues ausprobieren, ein fremdes Umfeld, in dem ich mich persönlich weiterentwickeln kann“, sagt der 1,94 Meter große Rückraumspieler.
Verständlich, aber ein schmerzhafter Verlust für die Odenwälder. Denn Malik ist nicht nur Chef der stabilen MSG-Defensive, der Rechtshänder ist mit 189 Toren auch zweitbester Werfer der Liga. „Ich denke, dass die Verantwortlichen mit dem Kroaten Janko Kevic einen guten Ersatz gefunden haben. Außerdem macht Thorsten Schmid weiter, ein Supertrainer. So können sich die vielen Nachwuchskräfte positiv entwickeln“, ist sich Malik sicher.
Negative Erfahrungen machte das Aushängeschild der Falken nach der Bekanntgabe des Wechsels nicht. „Die meisten Leute im Umfeld haben viel Verständnis. Auch meine Mannschaftskameraden, von denen einige echte Freunde auch außerhalb des Handballs geworden sind. Sind sind enttäuscht, können den Wechsel aber nachvollziehen“, sagt Malik, der zwei Wochen vor dem Ende seiner Bachelorarbeit steht.
Besonderen Anteil an seiner Entwicklung hatten laut Malik sein langjähriger Trainer Florian Bauer (TV Großwallstadt) und Dennis Rybakow. „Florian hat mein gesamtes Handball-Leben geprägt. Und von Dennis habe ich viel gelernt, wir haben immer noch ein gutes Verhältnis“, bedankt sich der Halblinke bei seinen Lehrmeistern.
Bei seinem zukünftigen Verein beginnt die Vorbereitung im Juni, der Konkurrenzkampf ist angesichts eines Kaders von 16 Feldspielern enorm. Auch diesen Umstand sieht Malik, der in Aschaffenburg studiert und lebt, gelassen. „Ich habe in dieser Saison 95 Prozent der Spiele durchgespielt und kann daher mit ein paar Pausen gut leben. Ich weiß, was ich kann und habe genügend Selbstbewusstsein, zu meinen Spielanteilen zu kommen.“